Hafen in Kiel

Kiel, das deutsche Tor zur Ostsee als weltoffene Hafenstadt

Die im 13. Jahrhundert gegründete Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins, Kiel, ist heute mit annähernd 248.000 Einwohnern die größte Stadt am Nord-Ostsee-Kanal. Kiel liegt etwa 90 Kilometer nördlich von Hamburg. Aufgrund seiner geographischen Lage im Norden Deutschlands, im Südosten der dänischen Halbinsel Jütland und am südwestlichen Ufer der Ostsee hat sich Kiel zu einem der wichtigsten maritimen Zentren Deutschlands entwickelt.

Wichtige Ereignisse in der Geschichte von Kiel

Die ersten Aufzeichnungen über Kiel stammen aus dem 13. Jahrhundert. Obwohl die Stadt 1283 in die Hanse eintrat, nahm sie nur wenig an gemeinsamen Aktivitäten teil. Daher konnte Kiel auch die mit einer Hansemitgliedschaft verbundenen Vorteile kaum für sich nutzen. So blieb die Entwicklung zur Handelsstadt zunächst hinter der anderer Städte wie Lübeck, Flensburg, Stralsund, Rostock und Wismar zurück.

Als Teil Holsteins gehörte Kiel früher zum Heiligen Römischen Reich und wurde bis ins 19. Jahrhundert vom König von Dänemark regiert. Da der König Holstein jedoch als Lehen des Heiligen Römischen Reiches nur durch eine Personalunion regierte, wurde die Stadt kein Teil von Dänemark.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist Kiel ein wichtiger Marinestützpunkt. Bis heute haben hier zahlreiche militärische Einrichtungen der Bundeswehr ihren Sitz.

Die Segelyacht der Kaiserlichen Marine
Das Bild zeigt eine Segelyacht der Kaiserlichen Marine.

Kiel ist in der modernen Geschichte für die Kieler Meuterei bekannt, bei der sich deutsche Seeleute aus Protest gegen die anhaltenden Kämpfe Deutschlands im Ersten Weltkrieg, die zur Abdankung des Kaisers und zur Gründung der Weimarer Republik führten, weigerten, an Bord von Marineschiffen zu gehen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Kiel zu großen Teilen durch Bombenangriffe zerstört, sodass das Zentrum und auch viele Außenbezirke von Bauten aus den 1950er und 1960er Jahren optisch dominiert werden. Nichtsdestotrotz gibt es in der Stadt aber sehenswerte historische Bausubstanz, so zum Beispiel das Marineviertel mit zahlreichen schönen roten Backsteinhäusern aus den 1920er und 1930er Jahren in den Stadtteilen Ravensberg und Wik im Norden.

Wie andere schwer bombardierte deutsche Städte wurde die Stadt nach dem Krieg wiederaufgebaut. 1946 wurde Kiel zum Regierungssitz Schleswig-Holsteins ernannt, 1952 wurde es offiziell Landeshauptstadt.

Heute ist Kiel wieder ein wichtiges maritimes Zentrum Deutschlands mit dem High-Tech-Schiffbau, dem U-Boot-Bau und einer der drei führenden Institutionen auf dem Gebiet der Meereswissenschaften in Europa, dem IFM-GEOMAR. Zur die Reihe der bedeutenden Kieler Forschungseinrichtungen zählt auch die Universität Kiel, die die älteste, größte und renommierteste Universität des Landes ist.

Ostseestadt Kiel

Die gesamte Stadt ist stark von der nahen Ostsee geprägt. Die nördlich von Kiel gelegenen Strände in Kiel-Schilksee, Falckenstein, Friedrichsort, Möltenort und Laboe sind im Frühjahr und Sommer beliebte Ausflugsziele.

Am Strand in Laboe
Am Strand in Laboe

Gleichermaßen bleibt bei Einheimischen und Gästen für Spaziergänge sind die Uferpromenade Kiellinie zwischen dem Ostseekai oder Oslo-Kai und dem Stadtteil Kiel-Wik sowie das Binnengewässer Kleiner Kiel nahe des Rathauses. Ebenfalls ein populärer Treffpunkt ist die Hafenspitze „Hörn“ nahe des Hauptbahnhofs und des neuen Hochhauscenters am Germaniahafen. Hier bietet sich den Besuchern ein klassisch maritimes Panorama über die Kieler Förde, es finden auch häufig Veranstaltungen unter freiem Himmel statt.

Hafenanlagen in Kiel

Den lokalen Hafen für Fähr- und Kreuzfahrtschiffe nutzen alljährlich um die zwei Millionen Passagiere. Es gibt regelmäßige Verbindungen nach Göteborg in Schweden, Oslo in Norwegen, Klaipeda in Litauen sowie Kaliningrad und Sankt Petersburg in Russland.

Kiel hat heute auch eine Reihe von Yacht- und Segelclubs in malerischer Umgebung. Im nördlich gelegenen Stadtteil Kiel-Holtenau mündet der Nord-Ostsee-Kanal in die Kieler Förde.

Segelregatten in Kiel

Weltweit bekannt ist die schon seit dem späten 19. Jahrhundert alljährlich im Juni veranstaltete Segelregatta Kieler Woche. Die größte Segelveranstaltung der Welt zieht bis zu drei Millionen Besucher an. Sie ist im besten Sinne ein Volksfest und Jahrmarkt sowie eine maritime Veranstaltung. Viele Tausende Boote und Schiffe aller Arten und Epochen nehmen an der Parade teil.

Kieler Förde
Ein echtes Erlebnis in Kiel ist eine jährliche Segelregatta die Kieler Woche.

Die Segelwettbewerbe der Olympischen Sommerspiele von 1936 und 1972 fanden in der Kieler Bucht statt.

Sehen und erleben in Kiel

Meist sehr gut besucht ist die älteste deutsche Fußgängerzone, die Holstenstraße. In ihrer Nähe liegen der Alte Markt, der Schwedenkai und die Sparkassen-Arena am Europaplatz, wo der bekannte Handballverein THW Kiel seine Heimspiele austrägt.

In Kiel gibt es auch eine Reihe von Museen, darunter zoologische, geologische, historische, Kunst-, Industrie- und Militärmuseen. Seit 1978 empfängt das Schifffahrtsmuseum Kiel in einer ehemaligen Fischauktionshalle am Sartorikai seine Besucher.

Laboe beherbergt mit dem Marine-Ehrenmal Laboe und dem U-Boot U-995 aus dem Zweiten Weltkrieg weitere beliebte Sehenswürdigkeiten.

Sehenswerte Bauwerke sind der noch im Betrieb befindliche Leuchtturm Holtenau von 1895 und die Holtenauer Hochbrücken.

Schöne Ferienwohnungen und Hotels direkt am Nord-Ostsee-Kanal stellen wir hier vor.

Fotos:

Hafen in Kiel, vic_neo from Pixabay
Segelyacht der Kaiserlichen Marine von Steinitz, Hugo (1862-1933)Q28737428[Public Domain], Wikimedia Commons
Laboe, Nikon-2110 from Pixabay
Segelregatta die Kieler Woche, Kolm-Jany from Pixabay

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